Ja! Ich weiß, woher ich stamme!
Friedrich Nietzsche, Ecce Homo
Ungesättigt gleich der Flamme
Glühe und verzehr’ ich mich.
Licht wird alles, was ich fasse,
Kohle alles, was ich lasse:
Flamme bin ich sicherlich.
Ungezügelte Leidenschaft spricht aus diesen Versen. Vielleicht sehnen wir uns hin und wieder nach einem solchen leidenschaftlichen Leben. Wir möchten gerne brennen für eine Sache, ein Projekt, ein persönliches Lebensziel — und trauen uns das doch nicht, ziehen uns zurück in sichere Langeweile. Es ist die Angst zu verbrennen, die uns zurückhält. Aber auch das Holz, das niemals kräftig gelodert und geleuchtet hat, sondern immer nur kalt vor sich hin glimmt, wird am Ende zu Asche.
Der heutige Aschermittwoch nimmt uns die Angst vor unserer Endlichkeit und lädt uns ein, das Leben zu wagen. Gerade als sterbliche und fehlbare Menschen ist unser Leben gehalten in Gott und verbrennt nicht zu Nichts.
So sind wir eingeladen, in diesem Gottesdienst Freundschaft zu schließen mit Flamme und Asche. Wir treffen uns in sicherem Abstand im Saal des KHG-Gemeindezentrums am Weiherweg. Dort erleben wir den Auftakt zur Fastenzeit (und zum Fastenprojekt der Campusgemeinde) als Aufbruch zum Leben, sind eingeladen, uns das Aschenkreuz aufzulegen und mit der Zusage von Gottes Nähe auf Ostern zuzugehen.