Osternacht „Der letzte Mensch“ und Osterfrühstück

Mit den „letzten Menschen“ beschreibt Friedrich Nietzsche eine Form menschlichen Lebens, in der alles zu schwer und zu anspruchsvoll geworden ist, was über die unmittelbare Befriedigung von Bedürfnissen und die Sicherung des eigenen Komforts hinausgeht. „Was ist Liebe? Was ist Schöpfung? Was ist Sehnsucht? Was ist Stern?“ – so fragt der letzte Mensch und blinzelt. Es ist ein langweiliges Dasein, in dem die Fragen nach dem woher und dem warum des Lebens verloren gegangen sind. Der letzte Mensch winkt da nur müde ab.

In der Tradition der Bibel gilt Adam als der „erste Mensch“. Gott haucht ihm seinen Geist ein, einen Geist der Wissbegier, Tatendrang und Selbsterkenntnis. Seine Fähigkeit, sich die Welt anzueignen und sie zu gestalten, führt Adam auf Abwege. Das Streben nach Unterwerfung der Natur und der Mitmenschen gewinnt die Oberhand. In der Osternacht begegnet uns Jesus Christus als derjenige, der uns zurückbringt an den Anfang und das Leben von der Wurzel her heil macht. Jesus verbindet uns wieder mit Gott und der ganzen Schöpfung. Noch einmal dürfen wir neugierig sein, noch einmal dürfen wir nach dem letzten Sinn und der Tiefe unseres Lebens stellen. Jesus gibt uns keine Antwort vor; er ermutigt uns, dass wir uns selbst auf den Weg machen, unsere ganz persönliche Antwort zu finden.

Wir treffen uns am Morgen des Ostersonntags um 5.00 h früh, entzünden vor der KHG das Osterfeuer und ziehen mit der neuen Osterkerze in unsere Kapelle. Dort hören wir die Lesungen von den Befreiungs-Taten, die Gott von Anfang an an seinem Volk gewirkt hat, segnen das Osterwasser im Gedenken an unsere Taufe und feiern miteinander Eucharistie. Luisa Blas wird die Feier musikalisch gestalten. Anschließend gibt es im Café ein Osterfrühstück.